Ein unerwartetes Abenteuer Olivier Carlens, oder die Geschichte eines Belgiers, der nach Saudi-Arabien auswanderte

„Man muss Risiken eingehen. Wir können das Wunder des Lebens nur richtig verstehen, wenn wir zulassen, dass Unerwartetes geschieht.“ - Paulo Coelho

Das Leben ist voller Überraschungen. Manchmal ertappt man sich dabei, dass man eine ganz andere Richtung einschlägt, ohne dies ursprünglich gewollt zu haben. Olivier Carlens hat dies selbst erfahren. Nach neun Jahren bei Cockerill in Belgien wurde ihm angeboten, eine Tochtergesellschaft des Konzerns in Saudi-Arabien zu übernehmen. „Ich hatte gar nicht vor, ins Ausland zu gehen, bis sich diese Gelegenheit ergab. Sie zu ergreifen würde bedeuten, dass sich mein Leben völlig verändert. Ich wusste nicht, wohin mich dieses Abenteuer führen würde, aber die Tatsache, dass ich mich auf die Überseeische Soziale Sicherheit (ÜSS) verlassen konnte, beruhigte mich. Zumindest müsste ich mir keine Sorgen um meine soziale Absicherung und meine Rentenansprüche machen.“ Olivier soll ursprünglich im Februar 2020 in die saudi-arabische Hauptstadt Riad reisen, aber das Coronavirus macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Erst im Oktober 2020 sollte er sich schließlich mit seiner Partnerin auf den Weg nach Saudi-Arabien machen.

Zurück zu den Wurzeln

Während seiner ersten Jahre im Nahen Osten ist Olivier über einen Kollektivvertrag bei der Überseeischen Sozialen Sicherheit angemeldet. Damit kann er eine Grundversorgung bei der ÜSS in Anspruch nehmen. Sein Arbeitgeber sorgte außerdem dafür, dass er eine Krankenversicherung bei einer privaten saudi-arabischen Gesellschaft abschließen konnte, die dort vorgeschrieben ist. Vor einigen Monaten hat Olivier jedoch einen lokalen Vertrag abgeschlossen; nun muss er selbst für seine Sozialversicherung Sorge tragen. „Das hat mich veranlasst, die ÜSS erneut zu kontaktieren. Vor allem das Rentensystem interessiert mich.“

Neben meiner privaten saudi-arabischen Versicherung bin ich auch durch die Zusatzversicherungen der ÜSS abgedeckt

Die Jahre, in denen Olivier im Ausland gearbeitet hat, werden einerseits für eine von der Überseeischen Sozialen Sicherheit gewährte Rente und andererseits für die Berechnung der Laufbahn in der gesetzlichen belgischen Rente angerechnet. „Neben meiner privaten saudi-arabischen Versicherung bin ich auch durch die Zusatzversicherungen der ÜSS abgedeckt.“ Olivier verfügt somit weiterhin über einen Schutz gegen Arbeitsunfälle und Unfälle im Privatleben. Außerdem werden ihm über die Krankenversicherung die Kosten für seine medizinische Versorgung weltweit erstattet.

Ein interessanter Mix der Kulturen

Riad ist für seine große Zahl an Expats und seine starke multikulturelle Prägung bekannt. Expats machen rund 40 % seiner Gesamtbevölkerung aus. „Saudi-Arabien entspricht nicht den Vorstellungen, die die meisten Europäer davon haben.“ Olivier betont, dass die saudische Gesellschaft gastfreundlich und im Wandel begriffen ist. Zum Beispiel dürfen Frauen dort inzwischen arbeiten und Auto fahren. „Es gibt natürlich kulturelle Unterschiede, die aber nicht unüberwindbar sind, wenn man eine offene Lebenseinstellung hat. “

Olivier und seine Partnerin leben in einem Viertel, das hauptsächlich von Expats aller Nationalitäten bewohnt wird. All diese Menschen bilden eine vielfältige Gemeinschaft, die sich vor allem durch ihren gesunden Lebensstil auszeichnet. Innerhalb dieser Gemeinschaft widmet man seine Freizeit oft dem Sport. „Meine Partnerin ist Mitglied in einem Sportverein, besucht einen Näh-Workshop und geht oft spazieren.“ Neben Arbeit und Sport entdecken diese Expats auch gerne die guten kulinarischen Adressen der Großstädte Riad, Jeddah oder Dammam

Belgien: so weit weg und doch so nah...

Obwohl Belgien und Saudi-Arabien 4.600 Kilometer voneinander entfernt sind, hat Olivier weiterhin eine starke Bindung zu unserem Land. Zum einen, weil die Anwesenheit französischsprachiger Kollegen um ihn herum dazu führt, dass Olivier sich in Riad wie zu Hause fühlt, und zum anderen, weil er durch die vielen über Teams organisierten Sitzungen noch täglich Kontakt mit dem Hauptsitz des Unternehmens in Belgien hat. „So kann ich die Verbindung zu meinem Arbeitgeber und zu meiner Familie aufrechterhalten. “

Und morgen?

Über die Zukunft denken Olivier und seine Partnerin bereits nach. Sie planen zwar, noch einige Jahre in Saudi-Arabien zu bleiben, doch im Herzen sind sie, wie alle Expats, Weltenbummler. „Am Ende meiner Laufbahn werden wir wieder in Belgien leben, aber mit dem Ziel, weiterhin die Welt zu erkunden. “

„Haben Sie die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten? Dann los! “

Expats sind Menschen mit breitem Horizont und hoher Anpassungsfähigkeit. Olivier ist der lebende Beweis. Als sich ihm eine unerwartete Gelegenheit bot, zögerte er nicht, seine Sachen zu packen und sich ein neues Leben fernab seiner belgischen Wurzeln aufzubauen. „Wir hatten viele Bindungen in Belgien, aber manchmal muss man einfach den Sprung ins Ungewisse wagen und von dem Kurs abweichen, den man zu verfolgen hoffte. Das Leben wird dadurch nicht weniger interessant.“ Wir sind versucht, hinzuzufügen: „Vor allem mit der ÜSS an Ihrer Seite!“