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Gert Van Opstal, mächtig stolz im Land der Orang-Utans.

Im Jahr 2000 begab sich der Ingenieur Gert Van Opstal auf eine faszinierende Reise durch Südostasien. Obwohl er ursprünglich nach Brasilien gehen wollte, führte ihn das Schicksal nach Kuala Lumpur und später nach Borneo, wo seine Liebe zu diesem Land sofort entflammte. Er war von den Aromen der lokalen Küche, der Herzlichkeit der Einheimischen und der Stille der Natur begeistert. Und so wie Tim sich immer auf seinen Freund Struppi verlassen konnte, konnte auch Gert weiterhin beruhigt den belgischen Sozialschutz genießen, da er wusste, dass die Überseeische Soziale Sicherheit ihm überall auf der Welt folgen würde.

Vom Traum zur Wirklichkeit

Wir treffen Gert virtuell in seinem Büro. Hinter ihm hängt ein Schild mit der Marke eines der besten belgischen Biere. „So habe ich doch noch ein Stück Belgien hier“, scherzt er. Nach einer mehrjährigen Reise durch Südostasien ließ sich Gert dauerhaft auf malaysischem Boden nieder. 2006 zog er in die Hauptstadt Kuala Lumpur. Dort lernte er seinen Geschäftspartner Jason kennen, der eine Ausbildung zum Koch absolviert hatte. Bald hatten sie einen guten Draht zueinander und die ersten Pläne für ein Gästehaus wurden geschmiedet. Ein paar Monate später zog er nach Sandakan auf der Insel Borneo. „Das ist eine der größten Inseln der Welt und 24,2-mal größer als Belgien. Ich selbst wohne nicht im Resort, sondern etwa zwei Stunden davon entfernt.“ Von der geschäftigen Hauptstadt in die weite Wildnis – das Leben auf Borneo war für Gert eine echte Umstellung.

Die letzte Grenze

Im Herzen von Borneo, einem Land, das von der Mystik seiner Dschungel und seiner zahlreichen Tierarten durchdrungen ist, habe ich mein zweites Zuhause gefunden.

Als belgischer Expat außerhalb Europas beschloss er, ein einzigartiges Gästehaus inmitten der Natur, hoch oben auf einem Hügel, abseits des städtischen Trubels zu eröffnen. Er entdeckte diesen Ort als Tourist, als er hier zum ersten Mal bei einer einheimischen Familie wohnte. „Im Herzen von Borneo, einem Land, das von der Mystik seiner Dschungel und seiner zahlreichen Tierarten durchdrungen ist, habe ich mein zweites Zuhause gefunden.

Der Aufbau unseres kleinen Resorts war keine leichte Aufgabe. Angesichts der begrenzten Ressourcen und des abgelegenen Standorts musste Gert kreativ werden. „Wir hatten kein großes Budget und fanden ein Stück Land oben auf dem Hügel. Aber der Aufstieg schreckt unsere Gäste nicht ab.“ Etwa 580 Stufen führen zum Resort. „Und wenn man angekommen ist, hat man einen wunderschönen Blick über den Dschungel. Dieser Ort ist zu unserem eigenen kleinen Paradies in der Wildnis geworden.“ Außerdem bleibt das Resort von Überschwemmungen verschont. „Auf dem Hügel in Sandakan lbleibt es in der Regenzeit zwischen Dezember und Februar trocken.“

Gert und Jason tauften ihr Stückchen Paradies The Last Frontier. „Ich habe den Namen vom US-Bundesstaat Alaska übernommen, der oft als ‚die letzte Grenze‘ bezeichnet wird, ein riesiges und unberührtes Gebiet, das für seine unvergleichliche Schönheit und Pracht der Natur bekannt ist. Und das ist hier nicht anders.“

Zwischen Naturschönheit und westlichem Einfluss

Der Dschungel von Borneo beherbergt eine erstaunliche Vielfalt an Tieren, von majestätischen Orang-Utans bis hin zu farbenfrohen Vogelarten. Gert hat das Glück, diesen herrlichen Geschöpfen regelmäßig zu begegnen. Aber er wird auch Zeuge der dunklen Seite der menschlichen Aktivitäten im Dschungel. „Die Ausdehnung der Palmölplantagen übt einen enormen Druck auf die biologische Vielfalt des Gebiets aus und zwingt unzählige Tiere, ihren Lebensraum zu verlassen.“ Dies erinnert Gert an die Zerbrechlichkeit der Natur und an die Notwendigkeit, nach nachhaltigen Lösungen zu suchen, damit Menschen und Tiere friedlich zusammenleben können.

Gert hat regelmäßig herzliche Kontakte zur örtlichen Bevölkerung. Er stellt jedoch fest, dass der Einfluss der westlichen Gesellschaft in diesem Umfeld zunehmend spürbar wird. „Die Plantagen benötigen zwangsläufig Wasser und Strom. So genießen wir zwar einen gewissen Komfort, aber es löst auch gemischte Gefühle aus.“

Herausforderungen

Das Leben als Expat in Malaysia bringt auch persönliche Herausforderungen mit sich. Als einziger nicht-malaysischer Eigentümer des Resorts hat Gert mit der Sprachbarriere und den administrativen Schwierigkeiten zu kämpfen. Doch trotz dieser Hindernisse ist er fest entschlossen, seinen Traum am Leben zu erhalten. „Zum Glück beherrsche ich die Sprache schon etwas besser und mein Geschäftspartner sorgt auch dafür, dass ich mich immer mehr etabliere.“

Das Beste aus beiden Welten

Das Leben als Expat hat Gert auch dazu gebracht, über seine Wurzeln in Belgien nachzudenken. Während der Corona-Krise kehrte er zurück. Und das brachte ihm ein Gefühl der Nostalgie, aber auch eine neue Perspektive für sein Leben im Ausland. Für Gert ist Belgien immer noch ein Plan B, ein sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. „Und da ich Mitglied der Überseeischen Sozialen Sicherheit war, konnte ich während der Corona-Krise problemlos zurückkommen und mich wieder in das belgische Sozialversicherungssystem integrieren.“ Das beruhigte Gert und veranlasste ihn auch, jedes Jahr im Winter in seine Heimat zurückzukehren. „Meine Eltern werden älter, und dann ist es schön, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Die Arbeit in Belgien während der Winterzeit ist die perfekte Abwechslung zu meinem Leben auf Borneo.“

Das Leben ist ein Abenteuer

Wenn er auf sein Leben zurückblickt, stellt Gert fest, dass es ein wahres Abenteuer voller Überraschungen und Herausforderungen ist. Aber dieses Leben möchte er niemals gegen ein anderes eintauschen. „Viele meiner damaligen Kollegen und Freunde erklärten mich für verrückt, aber jetzt bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass Leidenschaft und Interesse einen überall hinbringen können, solange man den Glauben daran nicht verliert.“

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